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Motor und Moderatorin der Klassikserenaden: Barbara Harnischfeger, hier im Gespräch mit dem Fagottisten Tobias Reikow in der Festungskirche Ehrenbreitstein. Im Hintergrund Oboist Fabian Sahm und Flötist Jan Chɫap vom Ensembke Quinton (Foto: Ulrich Stelter).

Klassikserenaden

Mit einem Bläserreigen des Ensembles Quinton gingen die Klassikserenaden auf der Festung Ehrenbreitstein in erlesenem Klang und bester Laune zu Ende. Barbara Harnischfeger berichtet.

Abschluss der Klassikserenaden auf der Festung Ehrenbreitstein

Fünf Mal voll besetztes Haus bei den Klassikserenaden 2024 auf der Fesrung Ehrenbreitstein. Die Sommer-Reihe der GDKE im Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein fand wie in den Vorjahren Mittwochs um 17 Uhr statt, bei freiem Eintritt im Rahmen des Festungstickets. Die jungen Musikerinnen und Musiker kamen von Villa Musica, der Getränkeausschank von den beiden Freundeskreisvorsitzenden Uli Stelter und Barbara Harnischfeger. Der Freundeskreis der Festung unterstützte die Reihe finanziell und in der Vorwerbung. Das Koblenzer Publikum strömte, sogar die Emporen der Festungskirche waren voll besetzt. Das Interesse war noch größer als in den Vorjahren, worüber sich nicht nur Festungsdirektor Dr. Andreas Schmauder freuen durfte. Er hatte mit Dr. Heidrun Miller von der Villa Musica bei der ersten Serenade begrüßt. Barbara Harnischfeger, Motor und Moderatorin der Serenaden, zog auch vom letzten Konzert eine überaus positive Bilanz: 

„Bei Bläsermusik mit dem Ensemble Quinton gab es wieder eine voll besetzte Festungskirche und viel Applaus – wie schon bei den vier Serenaden zuvor. „Diese jungen Musiker spielen mit einer Begeisterung, das ist einfach wunderbar“, lautete ein Kommentar beim anschließenden Zusammensein auf ein Glas Wein, das der Vorsitzende des Festungsvereins, Hans-Ulrich Stelter, und die Vorsitzende des Villa Musica-Freundeskreises, Barbara Harnischfeger, ausschenkten. Einige Zuhörer gaben den jungen Musikern Rückmeldung, welches Stück am Besten ankam, und zur Verwunderung der Ausführenden war es etwas Zeitgenössisches: die Sonatine für Oboe und Fagott des erst 1974 gestorbenen Komponisten André Jolivet. Mit seiner Moderation hatte der Fagottist Tobias Reikow das Eis dafür gebrochen.

Zusätzlich sorgte Barbara Harnischfeger mal wieder für besondere Nähe zu den Villa Musica-Stipendiaten. Anknüpfend an das, was ihr der Sprecher des Ensembles Quinton vor dem Konzert erzählt hatte, animierte sie ihn, vor Publikum zu erzählen. Sein Fazit: „Ohne Villa Musica würde es uns nicht geben. Nirgends sonst könnten wir so konzentriert miteinander arbeiten. Wir leben über Deutschland zerstreut und wir haben nur kleine Wohnungen, in denen wir nicht gemeinsam proben können“. Noch studieren der Fagottist, der Oboist, der Flötist, die Klarinettistin und die Hornistin - die dieses Mal nicht dabei war -, aber einige helfen schon im Orchester aus. Und sie müssen sich um eine feste Orchester-Stelle bemühen. Denn entgegen einem Streichquartett könne ein Bläserensemble von Kammermusik nicht leben. „Dabei wollte ich das immer machen“, sagt Tobias Reikow. Und auf hohem Niveau sei es nur möglich, wenn man in einer festen Besetzung mit KollegInnen, die auf dem selben Stand sind, intensiv Werke einstudiert. Das sei ihnen voriges Jahr bei Villa Musica ermöglicht worden. Dazu hatten die Freunde der Villa Musica einen renommierten Professor als „Coach“ finanziert, und prompt gewann Quinton einen der begehrten Preise beim Deutschen Musikwettbewerb. Momentan sind die Bläser für ein Konzertprojekt in der Kammermusik-Akademie der Villa Musica im Schloss Engers. Sie spielen am Samstag eine Trifelsserenade auf der Kaiserburg Trifels in Annweiler und am Sonntag das gleiche Programm mit Werken von Danzi, Barbar, Zemlinsky, Ravel und Fazıl Say.

Ensemble Quinton: Jan Chɫap, Flöte | Fabian Sahm, Oboe | Lisa Wegmann, Klarinette | Tobias Reikow, Fagott

Jan Dismas Zelenka: Triosonate Nr. 1 F-Dur
Joseph Haydn: Londoner Trio Nr. 1 C-Dur
Caspar Kummer: Duo für Flöte und Klarinette, op. 46 Nr. 1
André Jolivet: Sonatine für Oboe und Fagott
Jean Françaix: Divertissement für Trio d‘anches