Brahms in Paris
Brahms war nie in Paris, aber der französische Bratschist Adrien La Marca entführt ihn an die Ufer der Seine – in einem hinreißend schönen Februar-Programm mit fantastischen Stipendiatinnen.
Adrien La Marca
Ein neuer Name unter den großen Bratschisten: Der Franzose Adrien La Marca hat sich bereits beim Eröffnungskonzert der neuen Villa Musica-Saison in Mainz mit Bravour eingeführt und eingefügt - ins Brahms-Sextett aus Kollegen und Stipendiatinnen. Nun gestaltet der charismatische Virtuose mit dem großen Ton sein erstes eigenes Akademie-Projekt – wieder mit Brahms. Dabei zieht er alle Register des romantischen Sentiments und der Virtuosität: Den Erlkönig und zwei weitere berühmte Schubertlieder spielt er als atemberaubende Duette mit dem Geigenstipendiaten Luis María Suárez Felipe. Im Klavierquartett des Wagnerianers Ernest Chausson kommen die junge Cellistin Juliet Wolff und ein Pianist hinzu. Dabei spielt La Marca im Adagio das schönste Bratschensolo der französischen Romantik mit Anklängen an Wagners Parsifal. Im ungarischen Finale des g-Moll-Quartetts von Brahms brechen alle Dämme von Rhythmus und Tempo – am Ende von vier großen Sätzen romantischer Kammermusik, die einst Schönberg in eine Sinfonie verwandelt hat.
Fr, 14.2., 19 Uhr – Kulturhaus Oberwesel
Sa, 15.2., 19 Uhr – Villa Musica Mainz
So, 16.2., 18 Uhr – Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Lili Boulanger: Nocturne et Cortège für Violoncello und Klavier
Franz Schubert: Drei Lieder, bearbeitet für Violine und Viola
Ernest Chausson: Klavierquartett A-Dur, op. 30
Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 1 g-Moll, op. 25